Wir teilen den Ärger vieler Katholikinnen und Katholiken
über die gegenwärtige Lage unserer Kirche.
Und wir können uns in die hineindenken, die sagen:
Unter diesen Bedingungen will ich nicht
in einer Kirche bleiben, die offensichtlich nicht bereit ist,
auf die Lebensverhältnisse der heutigen Menschen
in geeigneter Weise einzugehen.
Wir sehen auch das Leid, das von Menschen der Kirche
angerichtet worden ist, und die vielen Unzulänglichkeiten,
denen wir auf Schritt und Tritt begegnen.
„Und das soll Kirche sein?“
Die Frage möchten wir anders stellen:
„Und das sollen wir sein?“
Wir wollen uns von dieser Ernüchterung nicht gefangennehmen lassen.
Wir sehen auch anderes.
Wir sehen die vielen Menschen, die durch die Kirche
immer wieder zum Dienst am Nächsten geführt werden:
die alte, kranke und einsame Menschen betreuen,
Zugewanderten helfen, in unsere Gesellschaft hineinzuwachsen,
die Freizeiten für Jugendliche organisieren,
mit der Opferdose von Haus zu Haus ziehen,
um Geld zu sammeln für Notleidende,
die sich einsetzen für ein engeres Verhältnis
zu unseren evangelischen Glaubensgeschwistern
und zu Angehörigen anderer Religionen.
Das ist die Welt, in der wir uns wohlfühlen und die uns lieb und teuer ist.
Wir sind in der Kirche wegen des gemeinsamen Glaubensweges,
den wir mit anderen gehen,
nicht wegen des Papstes, wegen Bischöfen und Priestern.
Das heißt auch, dass wir nicht davonlaufen,
wenn wir uns wegen des Verhaltens von
Kirchenführern schämen müssen.
Reformen sind dringend nötig.
Dafür sehen wir bessere Bedingungen als je zuvor.
Noch nie gab es in der Deutschen Bischofskonferenz
so viele Reformer wie heute.
Die wollen wir stärken,
indem wir aus dem Inneren der Kirche heraus Druck machen.
Wir geben nicht auf.
Wir können und wollen die Dinge zum Besseren bewegen.
Darum bleiben wir!
Kommentare
Artikel in der Kirchenzeitung Köln vom 30.04. von Werner Höbsch
Der Artikel ist sehr empfehlenswert und geht über 2 Seiten. Werner Höbsch kenne ich von der Initiative Pax Christi und als Mitorganisator des jährlichen chweigegangs am 9.11. in Brühl. Er ist auch Vorsitzender des Trägervereins der Karl Rahner Akademie in Köln
Link zum Artikel
Antwort auf Artikel in der Kirchenzeitung Köln vom 30.04. von Werner Höbsch von Hubert Moritz (nicht überprüft)
Ich bleibe!
Antwort auf Link zum Artikel von Gast (nicht überprüft)
(Kein Betreff)
Als Teil von Kirche mit-wirken!
Sondern vielmehr: wofür stehe ich ein?
Sicher auch: wo grenze ich mich ab!
Ebenso: wie verbessere ich meine eigene Haltung und mein Handeln? bevor ich zu klug ohne Konsequenzen daherrede.
Eindeutig: Ein-Weiter-so! darf es nicht geben (nicht in den wesentlichen Fragen)
Nicht nur: ich bleibe in Kirche!
Sondern auch: ich bin (Teil von) Kirche!
Ich bleibe!
Trotzdem: Mit großer Freude sehe ich, dass die Katholische Kirche Jahr für Jahr wächst und wäscht und das Evangelium auf der ganzen Erde dort frucht trägt, wo fromme Katholiken missionarisch ihr allgemeines Pristertum autentisch leben.
Ich bete jeden Tag dafür, dass die Deutsche Kirche vernünftig wird und sich entweltlicht, ihre Kraft wieder aus dem Glauben, aus der Mystik und der Wahrheit Gottes schöpft, ohne politischen Idiologien hinterher zu laufen und zu riskieren zu einer kleinen regionalen Provinzkirche zu verkommen(Die es ja übrigens schon in der evangelischen Religion gibt...) . Lasst uns Mutig sein und nicht ein weiterer Teil vom Mainstream sein, sondern den Menschen ein gesundes, kathlisches Gegenangebot zur Hedonistischen Welt zu machen, denn ich bin überzeugt. Wer katholisch ist, hat mehr vom Leben.
zum Kommentar von Martin Brahm
Antwort auf Ich bleibe! von Martin Brahm (… (nicht überprüft)
die Gründe, in der katholischen Kirche zu bleiben, sind sicher sehr unterschiedlich. Im Gegensatz zu Ihnen sehe ich Maria 2.0 nicht als Kirchenfeind sondern als Hoffnungszeichen für eine sich erneuernde Kirche (ecclesia semper reformanda) genauso wie die vielen Segnungsgottesdienste am 10.5., die Menschen in allen ihren Liebesbeziehungen den Segen nicht verweigert und nicht ausgrenzt. Es geht auch für mich nicht darum, die Täter sexuellen Missbrauchs zu exkommunizeren sondern den Opfern zur Seite zu stehen, Ihnen ihre Würde wieder zu geben, Ihr Leid anzuerkennen und Ausgleich zu schaffen. Dabei habe ich auch kein Problem, wenn dieser Ausgleich durch Kirchensteuermittel finanziert werden, weil wir doch mit unseren starren Strukturen durchaus leider dazu beigetragen haben, dass viele, denen Gewalt angetan wurde, sich nicht trauten, über das Erlebte zu sprechen, weil es für uns alle doch bequemer schien, den Täter zu glauben statt den Opfern. Wie schnell richten wir uns in unserer tradtionellen Welt. Wenn katholisch sein bedeutet, dass wir das alle miteinander aushalten können, eine Kirche der Sünder aber auch der Liebenden zu sein, ein sowohl als auch weiterhin möglich ist ohne die andere Meinung zu verdammen, dann habe ich Hoffnung, dass auch katholische Kirche sich noch erneuern kann und es sich lohnt zu bleiben.
Ich wünsche Ihnen Gottes Segen
Wir bleiben.
(Kein Betreff)
Wir bleiben
zu den Kommentaren von Herrn Brahm und Frohn
Ich bleibe, wir bleiben
Kirche in WDR 2 am 23.06.2021 - Sehr lesens- bzw. hörenswert!
Regina Laudage- Kleeberg
Kirche in WDR 2. 23.06.2021. 03:23 Min.. Verfügbar bis 23.06.2022. WDR 2.
Kurz und bündig, interessant und informativ. Aber auch tröstlich und gelegentlich anstößig. Bunt wie das Leben sollen auch die Formen der christlichen Botschaft im Sender sein.
Ich bleibe
weil ich ahne, dass die "Botschaft Jesu" uns alle braucht
weil ich die Vorstellung von Gemeinschaft im Geiste Jesu mir anders vorstelle, als so mancher Kleriker
weil ich lange und mit viel Herz Kinder- und Jugendarbeit gemacht habe und da unsere Schützlinge viel GUTES erfahren konnten, denn es braucht
achtsame Menschen in dem Bereich
weil, weil, weil.......
Ökumenische Fundsache
Kirche für mich
1. Der Glaube an Gott trägt mich mein Leben lang: Jesus Christus ist mein Trost im Leben und im Sterben. Die Kirche ist die Gemeinschaft der Glaubenden.
2. Jesus Christus hat mich frei gemacht: In der Verantwortung vor ihm kann ich mein Leben verantwortungsbewusst gestalten. Die Kirche hilft mir dabei, nicht mich zum alleinigen Maßstab aller Dinge zu machen.
Kirche für andere
3. Die Kirche begleitet Menschen von der Geburt an bis zum Tod. In ihrer Verkündigung erfährt der Mensch, dass er nicht allein sein muss: Durch die Gegenwart Gottes kann die Einsamkeit zum Ort der Gottesbegegnung werden.
4. In der Kirche können Menschen an einer Hoffnung auf Gott teilhaben, die über den Tod hinaus reicht.
5. In Seelsorge und Beratung der Kirche wird der ganze Mensch ernst- und angenommen.
6. In den sozialen Einrichtungen der Kirche engagieren sich haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den ganzen Menschen.
7. Wo immer Menschen hinkommen oder hinziehen, treffen sie auf die weltweite christliche Gemeinschaft. Das verbindet und stiftet Nähe.
Kirche für die Gesellschaft
8. In der Kirche treten Menschen mit Gebeten und Gottesdiensten für andere ein. Sie tun das auch stellvertretend für die Gesellschaft.
9. Die Kirche achtet jeden Menschen als Geschöpf Gottes. Ihre Verkündigung gilt allen Menschen und ist ein Beitrag zur Solidarität mit den Schwachen.
10. Die Kirche besitzt mit ihren Gebäuden wertvolle Orte der Ruhe, der Schönheit und der Besinnung.
11. Kirchliche Musik und Kunst sind bis heute prägende Kräfte unserer Kultur.
12. Die kirchlichen Sonn- und Feiertage mit ihren Themen, ihrer Musik und ihrer Atmosphäre prägen das Jahr. Sie geben den Menschen Ruhe und Kraft. Die Kirche setzt sich dafür ein, diese Tage in Verantwortung vor Gott und in Verantwortung für die Menschen zu erhalten.